Kleine Fluchten im Alltag
Der Alltag kann sich manchmal anfühlen wie ein nie endender Sprint: To-Do-Listen, Deadlines, Verpflichtungen, Nachrichten im Sekundentakt. Zwischen all dem suchen wir nach Momenten, in denen wir einfach nur wir selbst sein dürfen. Für viele ist genau das Lesen – kein Luxus, sondern Selbstfürsorge.
Denn ein gutes Buch ist mehr als Unterhaltung. Es ist eine kleine Flucht, ein Reset-Knopf für den Kopf und manchmal sogar wie eine warme Umarmung. Lesen kann genauso heilsam sein wie ein Wellness-Tag, ein Spaziergang oder ein Gespräch mit einem Freund. In diesem Artikel schauen wir uns an, warum Lesen Selfcare ist und wie du es als Ritual in deinen Alltag einbauen kannst.

Was bedeutet Selfcare eigentlich?
Selfcare ist mehr als Gesichtsmasken und Bubble Baths – es ist die bewusste Entscheidung, Dinge zu tun, die Körper und Seele guttun. Dazu gehören:
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Pausen nehmen
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Achtsamkeit üben
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Stress abbauen
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eigene Bedürfnisse ernst nehmen
Lesen vereint viele dieser Aspekte, und zwar auf eine sanfte, unaufdringliche Weise. Während andere Selfcare-Praktiken oft geplant und aktiv wirken, ist Lesen wie ein natürlicher Flow-Zustand, in dem wir uns selbst etwas Gutes tun, ohne viel dafür leisten zu müssen.
1. Lesen als Stress-Stopper
Wusstest du, dass schon sechs Minuten Lesen den Stresslevel um bis zu 60 % senken können? Das haben Studien der University of Sussex gezeigt. Der Grund: Beim Lesen verlangsamt sich unser Puls, die Muskeln entspannen sich und der Geist konzentriert sich auf eine einzige Sache.
Im Gegensatz zu Social Media, wo man oft noch unruhiger wird, wenn man scrollt, ist Lesen eine echte mentale Pause. Du bist nicht mehr in deinem eigenen Gedankenkarussell gefangen, sondern tauchst in eine andere Welt ein – und das wirkt unglaublich befreiend.
2. Lesen schenkt uns einen Safe Space
Manchmal brauchen wir einen Ort, a den wir uns zurückziehen können: egal, wie chaotisch das Leben draußen ist. Bücher sind genau das: sichere Räume, die immer für uns da sind.
Ein Roman kann dir das Gefühl geben, verstanden zu werden. Eine Fantasy-Welt kann dir zeigen, dass es irgendwo einen Ort gibt, an dem du frei bist. Ein Tagebuch aus einer anderen Zeit kann dir Mut machen, deine eigenen Probleme zu relativieren.
Dieser Rückzugsort ist Selfcare pur: Er erinnert dich daran, dass du immer einen Platz hast, an den du dich zurückziehen kannst – egal, wo du bist.
3. Lesen stärkt unsere mentale Gesundheit
Lesen ist kann auch ein echtes Tool für mentale Gesundheit sein.
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Emotionale Entlastung: In Geschichten können wir Gefühle durchleben, die wir im Alltag vielleicht verdrängen.
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Empathie & Perspektivwechsel: Studien zeigen, dass das Lesen von Literatur unsere Fähigkeit stärkt, uns in andere hineinzuversetzen.
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Routine & Stabilität: Wer Lesen in seinen Alltag einbaut, hat automatisch einen ruhigen Fixpunkt.
Viele berichten, dass gerade in schwierigen Zeiten Bücher ein Anker waren. Dieses Gefühl – nicht allein zu sein, verstanden zu werden – ist ein Kern von Selfcare.
4. Lesen entschleunigt
Wir sind es gewohnt, schnell zu konsumieren: kurze Clips, schnelle Updates, Serien-Binge-Watching. Lesen zwingt uns, langsamer zu werden. Wir können nicht „skippen“ oder vorspulen – wir müssen Seite für Seite erleben.
Diese Entschleunigung ist Gold wert, weil sie uns aus dem Dauerstress-Modus holt. Jeder gelesene Satz ist eine kleine Erinnerung daran, dass man nicht immer rennen muss.
Viele, die regelmäßig lesen, beschreiben den Effekt wie eine Art Meditation: Gedanken kommen zur Ruhe, der Atem wird gleichmäßiger, die Zeit verliert an Gewicht.
5. Lesen kann ein Ritual werden
Selfcare lebt von Routinen, die uns stabilisieren. Lesen eignet sich perfekt dafür:
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Morgens: 10 Seiten, bevor der Tag beginnt – statt direkt aufs Handy zu schauen.
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Mittags: Ein Kapitel in der Pause – als Mini-Reset.
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Abends: Lesen vor dem Schlafen – besser als Serien-Binge oder doomscrolling.
Besonders beliebt ist die „Cozy Reading Routine“: Tee, Kerze, Lieblingsbuch. Allein der Gedanke daran schenkt schon Ruhe. Wenn Lesen zum festen Bestandteil deines Alltags wird, baust du automatisch mehr Selfcare ein.
6. Lesen stärkt die Verbindung zu dir selbst
Selfcare bedeutet auch, dich selbst besser zu verstehen. Beim Lesen spiegeln sich oft eigene Gedanken und Gefühle wider. Vielleicht erkennst du dich in einer Figur wieder. Vielleicht findest du Worte für Dinge, die du bisher nicht benennen konntest.
Manchmal gibt ein Satz in einem Buch dir das Gefühl, dass jemand deine innersten Gedanken auf Papier gebracht hat. Dieses Gefühl, gesehen zu werden, kann unglaublich heilsam sein.
7. Lesen ist Quality Time - nur für dich
Selfcare heißt, Zeit für dich selbst zu reservieren. Lesen ist dafür ideal, weil es keine äußeren Anforderungen hat. Du brauchst nur ein Buch und ein paar Minuten Ruhe.
Anders als bei anderen Aktivitäten, bei denen man oft Equipment oder viel Planung braucht, ist Lesen unkompliziert. Und gerade diese Einfachheit macht es zu einer so nachhaltigen Form von Selfcare.
8. Lesen verbindet Wellness mit Abenteuer
Selfcare klingt manchmal nach „zurückziehen und ausruhen“. Aber was, wenn du Abenteuer brauchst, Inspiration, Leidenschaft? Genau das bieten Bücher: Sicherheit und Spannung zugleich.
Du kannst im Bett liegen und trotzdem eine Weltreise machen, eine große Liebe erleben oder eine Schlacht bestehen. Dieses Wechselspiel aus Geborgenheit und Abenteuer ist einzigartig – und genau das macht Lesen zu einer so vielseitigen Form der Selbstfürsorge.
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So machst du Lesen zu deinem Selfcare-Ritual
1. Plane feste Lesezeiten ein – kleine Einheiten sind besser als „wenn mal Zeit ist“.
2. Mach’s cozy – Licht, Decke, Snacks. Atmosphäre verstärkt den Selfcare-Effekt.
3. Wähle bewusst aus – Bücher, die dich wirklich ansprechen.
4. Kombiniere es mit anderen Ritualen – Tee kochen, Duftkerze anzünden, Journaling.
5. Lies ohne Druck – es geht nicht darum, wie viele Bücher du schaffst, sondern wie sehr du sie genießt.
Lesen ist mehr als ein Hobby
Lesen ist Selfcare, weil es uns gleichzeitig beruhigt, inspiriert und stärkt. Es ist ein Moment nur für uns selbst – aber ohne, dass wir uns isolieren. Es verbindet uns mit Geschichten, Gedanken und Gefühlen, die größer sind als wir selbst.
Ob als tägliches Ritual, als Flucht aus stressigen Zeiten oder als gemütlicher Abend mit Kerze und Tee: Ein Buch kann das Beste sein, was du für dich selbst tun kannst.
Also: Vielleicht ist dein nächstes Kapitel nicht nur eine Geschichte – sondern ein Schritt in Richtung mehr Selfcare.
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